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Breite Glastür, nach innen geöffnet

Welche Tür passt zu mir?

Eine Tür ist nicht gleich eine Tür. Sie kann dekorativ sein, Ihren persönlichen Stil unterstreichen oder einem praktikablem Nutzen dienen, nämlich von einem Raum in den nächsten zu gelangen. Sie trennt und sie verbindet. Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit unterschiedlichsten Türen das Raumgefühl und die Atmosphäre Ihres Zuhauses beeinflussen können.

DIE SUCHE NACH DER PASSENDEN TÜR

Der Klassiker – Die weiße Tür

Weiße Türen passen sich in nahezu jeden Wohnraum ein. Ob lackiert oder furniert: mit schlichter und zeitloser Eleganz halten sie sich vornehm zurück – sei es in glatter Ausführung oder dezent besonders mit Rillen oder feinen Edelstahlverzierungen (Lisenen).

Loft-Style – Die Glastür

Besonders im Trend liegen Innentüren aus Glas mit Stahlrahmen. Eher Stilelement als Sichtschutz, verleihen sie dem Raum den Industrial-Look. Was sich clean und kalt anhört, passt sich genauso in ein modernes und gemütliches Interieur ein. Glastüren bringen außerdem Tageslicht in dunkle Räume und fensterlose Flure. Satinierte, bedruckte oder geschliffene Oberflächen bieten eine Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten und sorgen bei Bedarf für Sichtschutz.  

Asymmetrisch – Die Pivot-Tür

Sogenannte Pivot-Türen haben Ihren Drehpunkt nicht wie herkömmliche Türen am äußeren Rand. Stattdessen schwingen sie sich um eine nach innen versetzte oder mittig liegende Achse und sind damit ein echter Hingucker. Als Drehtür ausgeführt, kommt die Pivot-Tür komplett ohne Griff aus, da sie von beiden Seiten aufgedrückt werden kann. Bedenken Sie, dass die Durchgangsbreite bei Pivot-Türen nicht der Breite der Mauerwerksöffnung entspricht. Dementsprechend sollten die Breite der Öffnung und die Teilung der Tür aufeinander abgestimmt sein.

Verschwindend – Die Schiebetür

Besonders platzsparend sind Schiebetüren. Da kein Öffnungswinkel benötigt wird, eignen sie sich auch für kleine Räume. Noch mehr Platz gewinnen Sie mit Schiebetüren, die scheinbar in der Wand verschwinden. Vor das eigentliche Mauerwerk wird dazu eine weitere Ebene aufgebaut. In dem Raum dazwischen kann das Türblatt versenkt werden, wodurch sich freie Wandflächen seitlich des Durchgangs ergeben. Schiebetüren eignen sich besonders für Bereiche, die nur visuell voneinander getrennt werden müssen. Für Bereiche mit Schallschutzanforderungen sind elegante Schiebetüren ohne Bodenschienen nicht zu empfehlen.

Durchgängiges Raumgefühl – Die raumhohe Tür

Mit raumhohen Innentüren wird ein großzügiges Raumkonzept auch optisch fortgesetzt. Sie erzeugen Weite und gestalten den Übergang von Raum zu Raum fließend. Die Tür bildet eine Ebene mit der Wand – ohne dominante Elemente, die vom Gesamteindruck ablenken könnten. Um den minimalistischen Stil noch zu unterstreichen, können Sie sich für Türen mit eingelassenem oder eingefrästem Griff entscheiden. Da Raumhöhen je nach Architektur variieren, handelt es sich bei dieser Lösung um eine Maßanfertigung.

DAS MATERIAL

Holz oder furniert?

Galt Furnier früher als Falsifikat von Lack und Massivholz, steht es beidem heutzutage in nichts nach. Die durch eine Folie geschützte Oberfläche einer furnierten Tür macht diese wesentlich abrieb-, kratz- und stoßfester als eine lackierte Tür. Besonders in Haushalten mit Haustieren und/oder Kleinkindern punktet das Furnier. Wer auf die Wärme und Behaglichkeit, die Holz ausstrahlt, nicht verzichten, hierfür aber nicht zu tief in die Tasche greifen möchte, hat eine Vielzahl von Echtholzfurnieren zur Auswahl. Die vom Stamm abgetrennten Holzblätter mit einer Dicke von 0,3 bis 6 Millimetern werden auf das noch nackte Türblatt aufgebracht, bevor ihnen mit Klar- oder Mattlack ein Finish verpasst wird.

Besonders leise

Der Einbau eines sogenannten Magnetfallenschlosses garantiert ein besonders geräuscharmes Schließen der Tür. Anders als bei herkömmlichen Türschlössern schließt die Falle (der bewegliche „Schnapper“) bei geöffneter Tür bündig mit dem Türblatt ab. Wird die Tür geschlossen, zieht ein Magnet die Falle ins Schließblech.

Der unsichtbare Kern

Bei Zimmertüren kommt es nicht (nur) auf die äußeren, sondern (auch) die inneren Werte an. Wie stabil oder schwer eine Tür ist – und wie wertig sie sich somit anfühlt – hängt maßgeblich von deren Kern ab. 

Massiv

Eine Tür aus einer Vollholzplatte? Hört sich hochwertig an, ist es aber nicht. Holz ist ein natürliches Material. Wird es verschiedenen Temperaturen und Luftfeuchtigkeiten ausgesetzt, sind Verzug und Rissbildung vorprogrammiert. Werden jedoch mehrere Vollholzschichten miteinander verleimt, kann das Holz sich nicht mehr verziehen. Vollholztüren werden daher in stab – oder schichtverleimter Ausführung angeboten, ohne dabei an Stabilität einzubüßen. 

Die schichtverleimte Variante besteht aus einem Kern aus verleimten Schichten und einer Außenhülle aus Massivholz, die beidseitig vollflächig auf die Mittellage geleimt wird. Somit unterscheidet sie sich optisch nicht von einer Vollholztür. Allerdings spielt die schichtverleimte Tür in einer anderen Klasse: Sie bietet hervorragende Schalldämmeigenschaften, punktet in Sachen Stabilität und ist besonders für Stiltüren geeignet. Aufgrund der verwendeten Materialien und deren Verarbeitung handelt es sich um eine Innentür der Luxusklasse. Die gewählte Holzart und deren Maserung machen die Tür zu einem echten Unikat. Die stabverleimte Tür ähnelt sich in ihrem Aufbau der schichtverleimten Tür. Allerdings stellen die verleimten Vollholzstäbe sowohl den Kern als auch die Deckschicht dar. Wird kein Furnier oder Lack aufgetragen, ergibt sich ein fein-streifiges Bild der Holzstäbe. Lackiert passt sich die stabverleimte Tür aber ebenso in einen modernen Innenraum ein. Der Kern der Tür stellt in puncto Gewicht und Stabilität den entscheidenden Faktor dar.

Geringes Gewicht – Innentüren mit Röhrenspaneinlage

Passen rustikale Stiltüren nicht zu Ihnen und Ihrem Zuhause? Können Sie auf einen massiven Holzkern verzichten? Dann sollten Sie eine Innentür mit Röhrenspaneinlage in Betracht ziehen. Durch eine Spanplatte mit ausgebohrten Röhren wird das Gewicht des Türblattes bei weiterhin guten Schalldämmeigenschaften reduziert. In der gehobenen Mittelklasse angesiedelt, kann das Türblatt individuell furniert werden. Ohne Röhrenausschnitte erhöhen sich Schallschutz und Stabilität der Tür – allerdings auch ihr Gewicht!

Stege und Löcher

Besteht eine Tür im Kern lediglich aus einzelnen Stegen einer Röhrenspanplatte, spricht man von einer Röhrenspansteg-Tür. Dadurch, dass weniger Material als bei einer vollflächigen Span-platte mit Röhrenausschnitten verbaut wird, sinken dementsprechend auch Gewicht und Stabilität der Tür. Wer keine erhöhten Ansprüche an Widerstandsfähigkeit und Schallschutz stellt, aber dennoch nicht auf die kostengünstigste Variante mit Wabenfüllung zurückgreifen möchte, ist mit diesem Türkern der unteren Mittelklasse gut beraten.

DIE ZARGE

Ein Türblatt alleine macht noch lange keine Tür – es fehlt der Rahmen, Zarge genannt. Hauptfunktion ist die Aufnahme der Türbänder (Scharniere) und des Schließbleches. Natürlich unterstreicht der Rahmen zusätzlich auch den gewünschten Look. Wurden Zargen früher meist als Umfassungszargen ausgeführt, gibt es heutzutage für jeden Geschmack die passende Zarge in Holz, Aluminium oder Edelstahl – sichtbar oder unsichtbar, kantig oder weich in der Form, passend zum Türblatt oder als Akzent. Die Türzarge, allgemeinsprachlich auch Türrahmen genannt, ist der feststehende Teil der Tür.
Die Form der Zargenbekleidung kann rund, eckig oder gefälzt ausgeführt werden. Das moderne, klare Design einer weißen, stumpf einschlagenden Tür wird durch eine kantige Ausführung der Bekleidung unterstrichen sowie der gefälzten Ausführung einer Stiltüre ästhetisch der letzte Schliff verpasst.  

Quasi inexistent – Flachbündige Türen

Flächenbündige Türen stehen für Minimalismus pur. Die Zarge wird flächenbündig ausgeführt, so-dass stumpf einschlagende Türen mit Wand und Zarge eine Ebene bilden. Geschlossen passt die Tür sich in das Gesamtbild ein und gerät gewollt in den Hintergrund. Wird die Zarge in den Putz eingearbeitet, wird das Bild einer Einheit zwischen Wand und Tür noch verstärkt. Sind die Türen zusätzlich in Wandfarbe gestaltet oder sogar tapeziert, sind sie so gut wie nicht mehr sichtbar. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass diese Art von Tür ein breiteres Mauerwerksmaß benötigt als Standardtüren. 

DIE FUGE

Für einen sauberen Abschluss zwischen Wand und Blockzarge sorgt eine Fuge zwischen Zarge und Wandverkleidung. Die Fuge wird zum Gestaltungelement und zeigt klare Kante.

Nahansicht einer Türzarge Dunkle Tür vor weißen Wänden Pivot Tür